Gebärden

Sexualdispositiv

Nach Foucault (1977) wird Sexualität im 18. Jahrhundert sukzessiv zu einem Thema von rationaler Analyse. Wissenschaftliche Beschreibungen, Bewertungen, rechtliche Bestimmungen, soziale Praktiken und Institutionen im Umgang mit Sexualität begründen eine allgemeine gesellschaftliche Struktur, die Foucault als Sexualdispositiv bezeichnet. Während in einem historisch vorangehenden Allianzdispositiv das Individuum sich nur über die Zugehörigkeit zu einem familiären und sozialen Verband, also nur über seine Abstammung definieren kann und außerhalb dieses Stammbaums keine eigentliche Subjektivität besitzt, besagt das historisch nachfolgende Sexualdispositiv zunächst, dass Sexualität als eine grundlegende Ressource des Staates anerkannt und in diesem Kontext als Modus der Reproduktion und Vermehrung der Bevölkerung neu definiert wird. (Quelle: Kapfhammer, Hans-Peter [u.a.] (2015): Eros und Sexus. Berlin: Frank & Timme. 99-100.)

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Name: Sexualdispositiv 
Herkunft: Neue Gebärde 
Themengebiete:  Psychologie  

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