Die Begriffe »Prävention« oder »präventiv« erfreuen sich seit einiger Zeit einer wachsenden Aufmerksamkeit im Rahmen psychosozialer Versorgung. Das Ziel, (psychisches) Leid und Störungen von vornherein zu verhindern und damit auch kurative Maßnahmen tendenziell unnötig zu machen, wurde zwar seit langem programmatisch formuliert. Als professionelles Tätigkeitsfeld wird »präventives Handeln« von Psychologen und anderen verwandten Berufen bislang jedoch kaum wahrgenommen: Sowohl Forschung als auch die Praxis sind fast ausschließlich auf in weiterem Sinne therapeutische Interventionen konzentriert – und damit auch das Selbstverständnis der Professionellen. Sozialpolitische Anreize für präventive Ansätze wurden in einem bisher weitgehend kurativ orientierten Gesundheitssystem kaum gegeben. (Quelle: Asanger, Roland/Wenninger, Gerd (1999): Handwörterbuch Psychologie. Weinheim: Psychologie Verlags Union. 563.)